Da will ich doch mal kurz dran erinnern, dass man auch bei „uns Deutschen“ bitte genau hinschauen sollte, wem man da welche „Verantwortungen“ zu übertragen bereit ist – vor allem, wenn dieser sie so vehement selber haben möchte…
Jaja, es gab und gibt auch andere, jaja, die Russen und Chinesen, jaja, die Amis selber – ja, die sind schon dabei. Blöd genug. (Schöner wär’s, da Leute zu haben, von deren Boden in den letzten 100 Jahren kein Krieg ausging – ja, die gibt’s.). Kann man schwer wieder rückgängig machen. Wenn’s aber noch nicht so weit ist, dass man was zurücknehmen müsste ist ein genaueres Hinschauen ja nicht nur nötig, es kann sogar noch was bringen. Eben bevor man auch da schwer wieder was rückgängig machen kann.
Nein, ich bin nicht „Antideutsch“. Und ich bin nicht der Meinung „Deutsche“ seien „gefährlich“ oder gar „böse“. Jedenfalls nicht gefährlicher oder böser als alle anderen Menschen auf der Welt.
Aber ich bin misstrauisch. Man neigt ja schon dazu, sich was vorzumachen, wenn man einen Fehler erkannt hat und glaubt, ihn allein dadurch schon nicht nochmal zu machen. Wie ist das dann, wenn ich schon nicht einmal so sicher sein kann, ob der Fehler (bzw. dessen Ursache) überhaupt schon als solcher erkannt wurde?
Natürlich steckt es nicht „in der deutschen Seele“, diese „Krankheit“, die Welt beherrschen zu wollen. Und man muss kein Deutscher sein, um von dieser Krankheit befallen zu sein. Der Film ist in diesem Punkt, als propagandistischer „Lehrfilm“, natürlich platt, oberflächlich und unreflektiert – und macht es sich da in mancher Deutung (zu) einfach. Aber in einem Punkt macht er eines schön bewusst, das bei der Knoppisierten „das vom Monster verführte Volk“-Version der Geschichte inzwischen schön unter den Tisch gefallen ist: ohne ein Volk, das sich „führen“ lässt gibt es auch keine „Führer“. Ohne den Rückhalt der „normalen Deutschen“ wäre dieser Schmierenkomödiant aus der tiefsten Provinz nicht weit gekommen. Und er beweist damit aber auch ein weiteres:
Diese Krankheit befällt meist gerade dann gerade die, die glauben, ihr gegenüber immun zu sein.
Wie gesagt, da bin ich lieber misstrauisch. Das hält die Aufmerksamkeit aufrecht. Auch die gegenüber den eigenen Fehlern und deren Ursachen. Und motiviert, Dinge zu hinterfragen und gegebenenfalls einfach mal anders zu machen.
(Video gefunden hier)
Dazu fällt mir grad das wieder ein: „Homo homini lupus“
Wobei m. E. die „Führerschaft“ heutzutage oft etwas anders aussieht und nicht nur den diesbezüglich oft recht gut durchschaubaren Politikern obliegt, sondern obendrein auch noch den CEOs großer Konzerne… und das Volk wird nicht nur mit politischen Parolen geblendet, sondern auch mit gezielt gestreuten Ängsten, beispielsweise vor Existenzverlust durch Arbeitslosigkeit. Was natürlich bestens greift: wenn’s an die eigene Haut geht, wird der Bürger blind.
Die Parallelen zu früheren Totalitarismen und deren schleichender Entstehung sind derzeit bedrückend, in jeder Hinsicht. Mißtrauen ist mehr als angemessen. Andererseits erlebe ich aber auch eine neue Wachheit, gerade bei jüngeren Menschen, die vor 10, 15 Jahren noch nicht so spürbar war, und das ist dann wiederum ermutigend.