Archiv der Kategorie: Fremdlesen

Ich hab ein neues Objektiv….

… und schrob drüben im fotoschraubr-Blog, warum ich das Budget-Zoom Tamron 150-600 F/5-6.3 Di VC USD tatsächlich gut finde.

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Ja, ich weiß, dass ich dieses Blog sträflich vernachlässige. Ich habe drei angefangene Artikel im Draft-Ordner, die ich nicht fertig bekomme. Die Tagespolitik nervt mich ungemein, da sie mir ein Deja-Vu nach dem anderen beschert und ich das Gefühl habe, dass ich, um sie zu kommentieren, eigentlich nur jeweils die Veröffentlichungsdaten von Artikeln der letzten 10 Jahre aktualisieren müsste und höchstens mal den ein oder anderen Protagonistennamen auswechseln müsste, um up to date zu sein. Aber wer weiß, vielleicht schaff ichs ja doch irgendwann mal wieder, was Schlaues hier rein zu schreiben. Im Moment aber geht das einfach nicht.

 


Kritische Massen

Diesen Artikel habe ich eigentlich für das Fotoblog Fotoschraubr geschrieben, aber da ich finde, dass dieses Thema nicht nur Fotos und Foto-Communities oder -Blogs betrifft sondern alle Bereiche des Lebens, in denen „kritisiert“ wird, poste ich ihn, nur leicht angepasst, auch noch einmal hier in meinem Blog, einfach, weil unser Fotoblog noch nicht die Reichweite hat, die ich mir für dieses Thema wünsche.

Ich würde mich aber freuen, wenn Leser_innen, die zum konkreteren Thema „Fotokritik und Kommentare auf Community-Portalen oder Foto-Blogs“ einen Kommentar hinterlassen möchten, dies tatsächlich drüben im Fotoblog machen würden, hier in meinem Blog spreche ich das aus einer allgemeineren Motivation an, da ist der Schwerpunkt „Fotos“ nur rein exemplarisch.

Denn hier bei mir im Blog geht es mir um eher Grundsätzliches, denn ich bin der Meinung, dass wir alle, die wir mit einer sehr „typisch deutschen“ Kritik- und damit zusammenhängenden Fehlerkultur aufwuchsen und von ihr geprägt wurden, Potentiale verschenken. Nein, verschenken ist zu schwach: wir trampeln auf ihnen herum und zerstören sie, ohne es zu bemerken.

Ich will heute nämlich mal ein Reizthema ansprechen: Die Sache mit der Kritik. Sowohl öffentliche Kritik, die Menschen unter Bilder, Texte, Musik oder welche Veröffentlichung anderer Menschen auch immer schreiben, als auch die in „persönlicherem“ Rahmen, von Schule, Studium, Beruf bis hin zu Freundeskreisen und Familie.

Es gibt da ja grob zwei Fraktionen, natürlich mit Schnittmengen und fließenden Übergängen, aber vereinfacht ausgedrückt sagen die einen „Wenn mir etwas negativ auffällt, dann sag ich das der/demjenigen, damit in Zukunft diese Fehler vermieden werden“ und die anderen „Ich nörgle nicht ungefragt an Leuten herum, speziell nicht an Leuten, die ich gar nicht wirklich kenne, weil ich niemanden demotivieren möchte“.

Entsprechend dazu gibt es diese jeweiligen Vorlieben auch bei denen, die kritisiert werden selbst, also die, die rein positive Kommentare unter z.B. Fotos, von denen sie selbst wissen, dass sie Mängel haben, als „Schleimerei“ empfinden und das nicht als „richtige Kritik“ empfinden, und solche, die sich von negativen Kommentaren verunsichern lassen, sie als übergriffig empfinden und denen sowas deshalb auch nicht wirklich hilft.

Nun, gerade im deutschen „Kulturraum“ wird hinter dem Wort „Kritik“ tatsächlich eher die „Benennung von Mängeln“ verstanden. Das bewerte ich nicht, das ist einfach eine Feststellung. Wenn ich im deutschen Sprachraum um Kritik bitte kann ich zu 99,9%er Sicherheit davon ausgehen, dass mein Gegenüber ein ernstes Gesicht macht, mit der Stirne runzelt, „Hmmmm…“ sagt, und nach scharfem Blick und kurzer Überlegung tatsächlich beginnt, eine Mängelliste aufzuzählen. Und zwar egal, wie gut das zu kritisierende Objekt neben diesen Mängeln ist. Und ich kann mir auch ziemlich sicher sein, dass das mein Gegenüber auch wirklich etwas findet, denn die Aufforderung war ja die, zu kritisieren, und da sucht man eben auch wirklich so lange, bis man etwas gefunden hat.

In anderen Kulturräumen ist das anders, Kritische Massen weiterlesen

Gastbeitrag bei venue-music: „Die GEMA und die C3S“

Nachdem ich mich ja letztens ein wenig über das Interview mit einem GEMA-Justiziar in der Musikwoche geärgert hatte fragte Carsten mich, ob ich diesen IMO höchst unseriösen Spin, mit der die GEMA dort und anderswo gegen die C3S argumentiert, nicht mal für venue music in einem Gastbeitrag ein bisschen durchdeklinieren möchte. Fand ich eine gute Idee – und den Artikel haben wir dann auch gleich mal unter CC-Lizenz (was das ist hab ich vor einiger Zeit im Singvøgel-Weblog beschrieben) veröffentlicht. Weil wir es können.

Am 8. August 2013 veröffentlichte die “Musikwoche” ein Interview mit dem GEMA-Justiziar Tobias Holzmüller in dem er um Stellungnahmen zum Thema “Creative Commons” und der sich als GEMA-Alternative anbietenden zukünftigen Verwertungsgesellschaft C3S gebeten wurde.

Ich habe mir dieses Interview jetzt ein paar mal genau durchgelesen und mir verfestigt sich der Eindruck, dass die GEMA tatsächlich nervös zu werden scheint, denn anders kann ich mir manche Aussage nicht erklären. Es ist nicht so, dass man sagen könnte “Der Mann lügt”. Der Mann ist immerhin Jurist, wirkliche “falsche” Behauptungen sind da nicht zu erwarten, da wäre er auch ziemlich dämlich.

Aber man kann ja auch Dinge einfach nicht sagen. Und so beschleicht mich der Verdacht, dass die GEMA derzeit versucht, einen bestimmten Spin aufzubauen, der durch geschicktes Weglassen kleiner, aber wichtiger Details und, wie ich unterstellen muss, bewusster (da ich mir nicht vorstellen kann, dass intelligente Menschen vom Fach die “richtige” Reihenfolge nicht erkennen) Umkehrung von Ursachen und Wirkungen ein Bild malt, das ich – als Urheber, Musiker und Kulturinteressierter – so nicht stehen lassen will.

Der zentrale Spin, den ich da sehe, nicht nur in diesem Interview sondern auch in einigen anderen Aussagen der GEMA, wie sie in letzter Zeit in Medien zu lesen sind, lässt sich in ein paar Punkten in etwa so zusammenfassen:

  1. Die C3S wird Creative Commons Lizenzen vertreten
  2. Wer Werke unter CC lizensiert verzichtet auf ihm zustehende Vergütungen
  3. Wer zur C3S geht verzichtet auf ihm zustehende Vergütungen
  4. Die C3S ist keine Alternative für Urheber_innen, die von den Erlösen ihrer Werke leben können wollen bzw. müssen.

Dieses Bild funktioniert, wenn man ein paar Informationen nicht hat bzw. nicht dazu sagt. Es funktioniert aber ab dem Moment nicht mehr, wenn diese Informationen dazu kommen […]
(weiter auf venue music: Die GEMA und die C3S)

Wer an einer GEMA-Alternative interessiert ist, sei es als Unterstützer, sei es aber gerade auch als Musiker, Texter oder Komponist, kann helfen, dass die C3S Wirklichkeit wird, indem sie/er sich am aktuellen Crowdfunding der C3S beteiligt. Wer mehr wissen möchte: Etwas ausführlicher aus meiner Sicht bloggte ich letztens zum Start des Crowdfundings hier.

 

xKeyscore und Facebook-Embed-Test – passt ja auch irgendwie… ;-)

Wenn ich das "Dementi" der richtig verstehe dementieren sie _nicht_, dass dieses Programm existiert, bzw. dass auf…

Gepostet von Sven Scholz am Donnerstag, 1. August 2013

OK, offenbar stellt manche Chrome-Installation externe Facebook-Funktionen nicht dar (ich hab das auch auf einem meiner Rechner, das betrifft dann alles und überall, vom einfachen Share-Button (speziell die, die man freischalten muss – die verschwinden dann einfach) über mit FB realisierte Kommentarfunktionen, die manche Portale nutzen (regioactive.de z.B.) und auch diese embedded posts.) – heißt, ich muss mir für diese Fälle angewöhnen, auch einen händischen Link zu solchen embedded posts mit dazu zu setzen. Gut, dass wir getestet haben.

Direktlink: http://www.facebook.com/svenscholz/posts/10200166225538820

 

Künstliches Geld

Ich habe drüben im Singvøgel-Weblog was längeres über Geld, Kosten, Bezahlung, Wert und Wertschätzung rund um Musik und Musik“geschäft“ geschrieben.

[…]Es geht um das leidige Geld. Denn es kostet Geld, Musik zu machen, und das nicht zu knapp. Musiker kaufen Instrumente und Zubehör, sie brauchen Räumlichkeiten, sie müssen mobil sein, sie benötigen viel Zeit, zum üben, um Promotion zu machen, um an andere Orte zu kommen. Wenn sie ihre Musik veröffentlichen wollen, benötigen sie weiteres Equipment, noch mehr Zeit, weitere Menschen, die Dinge für sie tun. Wenn ein Album dann veröffentlicht werden soll, muss Artwork erstellt werden, gedruckt, eine CD gepresst, konfektioniert und verschickt werden. Selbst wenn man „nur“ digital veröffentlicht, braucht man einen Distributor, der die Daten auf verschiedene Plattformen verteilt, auf denen sie verkauft werden können.

Auch diese Dienstleistungen kosten erst einmal Geld. Bis ein Musiker oder eine Band ein Album bei iTunes oder Amazon oder Google oder wo auch immer stehen hat, wo das dann für einen Zehner verkauft wird, von dem die Band dann je nachdem zwischen 30 bis 75% des Verkaufspreises abbekommt, ist also schon ein kleiner 5-stelliger Betrag von den Musikern selbst investiert worden, und da ist jetzt nicht mit eingerechnet, was es gekostet hat, überhaupt soweit zu kommen, dass man über eine Produktion eines Albums nachdenken kann, also Ausbildung, Stilentwicklung usw. usf..

[…]

Wer rechnen kann, kann also relativ einfach ausrechnen, ab wann ein Musiker beginnt, den ersten Cent „Gewinn“ zu machen: sobald die Summe der Online-Erlöse und die Summe der Differenz zwischen Stückpreis und Verkaufspreis der verkauften CDs [/ Downloads] langsam in den 5-stelligen Bereich kommt. Und selbst das ist noch eine „falsche“ Rechnung, denn in der Zeit, die das benötigt, sind ja weitere laufende Kosten zu schultern. Aber selbst diese vereinfachte Rechnung zeigt schon, wie schwer es ist für kleine, unabhängige Musiker außerhalb des großen Musik-Business und ohne riesige Fanbase, sich vom Verkauf eigener Musik finanzieren zu können – geschweige denn, davon „leben“ zu können. Bzw.: wie unmöglich, solange DAS die einzige Einnahmequelle bleibt. […]“

weiterlesen: „Umsonst ist nicht kostenlos“