warum es nötig sein soll, noch mehr abzuhören, zu überwachen, Armee im Inneren einzusetzen und Generalverdächte gelten zu lassen, wenn doch das, was schon da ist, offensichtlich so gut genug war, dass langfristig genug beobachtet und sauber verhindert werden konnte? Seit wann ist ein Erfolg Anlass zur Sorge und „Wir müssen was ändern“-Gedöns?
Ganz klar: weil sie jetzt zeigen können, dass die Bedrohung durch den „islamistischen Terrorismus“ doch kein reines Medienphantom ist. Die Menschen bekommen wieder Angst – nicht Angst vor irgendwelchen rassistischen Schlägern, nicht Angst vor Arbeitsplatzverlust, nicht Angst vor einer Bürokratie, in deren Mühlen sie buchstäblich verhungern könnten – sondern die Angst vor jenen, die es darauf anlegen, Angst zu erzeugen. Endlich sind sie in Angst vereint, die scheinbar Mächtigen und die, die sich gefälligst ohnmächtig zu fühlen haben.
Der Anschlag hat, aus Sicht der Terroristen, geklappt. Den ihre Ziele sind: Erzeugen von Angst, Zerstörung des demokratischen Rechtsstaats. Auch wenn keine Bombe explodierte. Dank ihrer unfreiwilligen Komplizen in der Politik, in den Massenmedien, haben sie Erfolg, auch wenn sie rechtzeitig gefasst wurden.
Das einzige, was gegen Terroristen hilft: keine Angst vor ihnen haben.