Ein paar Worte über mich und dieses Blog hier. Damit ihr wisst, mit wem ihrs hier zu tun habt 🙂
Das hier ist das dritte Blog, an dem ich rumschreibe. Das erste hatte ich ungefähr ums Jahr 2000 herum über das damalige blogger.com, stand nix weltbewegendes drin, habe ich 2003 gelöscht und das erste „sagichdoch?“ auf dieser Domain angelegt, auch schon mit WordPress. 2007 ging der Server, auf dem das lag, so kaputt, dass es nicht mehr wiederherstellbar war, was ärgerlich war, denn gerade 2006 und 2007 war ich ein recht fleißiger Blogger und es gingen mir einige Artikel verloren, die ich wirklich wichtig fand. Nein, ich hatte kein Backup, jedenfalls keins, das funktioniert hätte. Aber über die Waybackmachine von archive.org konnte ich zumindest das für mich Wichtigste restaurieren, vor allem die „Grundgesetz für Schäuble“-Aktion war mir da wichtig, denn auf die bin ich bis heute schon noch ein bisschen stolz – alles, was hier älter als Ende 2007 ist kommt von archive.org. Nur, falls sich wer wundert, warum manche alte Artikel so aussehen wie sie aussehen.
Ich schreibe hier hauptsächlich persönliche Meinung rein. Meine. Man darf bei mir auch anderer Meinung sein, aber ich erwarte, dass man Meinung so äußert, dass sie eben eine andere Meinung ist. Meinungen sind nämlich nicht „richtig“ oder „falsch“. Sondern höchstens mehr oder weniger plausibel begründbar oder nachvollziehbar.
„Falsch“ oder „Richtig“ können nur Behauptungen sein. Und dieses „Falsch“ oder „Richtig“ ist nicht abhängig von der Person (ihrem Aussehen, Geschlecht, Bildung, Titel, whatever), die sie aufstellt sondern ausschließlich von Belegbarkeit oder Schlüssigkeit. Ich mag da altmodisch sein, aber ich differenziere da gern und deutlich. Und werde, eine persönliche Schwäche, schnell ungeduldig und unleidlich gegenüber Leuten, die diese Unterscheidung nicht hinbekommen.
Wenn ich hier so rum-meine bezieht sich das meist auf Politisches und Gesellschaftliches. Wobei ich „Politik“ sehr weit fasse, weit über „Parteipolitik“ hinaus und tief ins Gesellschaftliche, Kulturelle hinein. Politik betrifft uns alle nämlich direkt und unmittelbar, und zwar ständig. Auch wenn das manche Menschen, die sich gern als „unpolitisch“ sehen oder „Politik nicht interessiert“ nicht wahr haben wollen.
Ansonsten gibts hier auch anderes persönliches zu lesen und zu sehen. Dinge, die mir gefallen oder nicht gefallen und für die ich mich einfach interessiere, im Bereich Technik, Medien und Internet (Immerhin hatte ich mal eine eigene Werbeagentur und überhaupt arbeite ich seit über 15 Jahren in diesem Bereich von Print bis Internet), Sprachen (ich hab ja immerhin mal Germanistik und Indogermanistik studiert), und Dinge, die ich so tue, denn ich reise gern, fotografiere leidenschaftlich gern (und natürlich auch gerade auf Reisen gern und viel), blogge speziell übers Fotografieren auch in einem eigenen Foto-Blog und tu‘ auch sonst verschiedene Sachen, von denen ich dann auch gern mal erzähle – was nützen mir Erfahrungen, wenn ich sie nicht reflektiere, und was ist eine bessere Reflexion als die am Spiegel meiner Umwelt?
„Persönliches“ heißt dabei aber nicht „Privates“, ich trenne da sehr genau (und bitte auch Menschen, die mich privat kennen und hier kommentieren, diese Trennung zu berücksichtigen). Man kann im Netz, nicht nur hier, sehr viel über meine Person finden und erfahren, und der Rahmen, den ich als „persönlich“ empfinde aber (noch) nicht „privat“ ist sehr weit gesteckt. Aber ein paar bestimmte Dinge, eben die, die ich selber als privat erachte, findet man auch nicht. Da bin ich auch durchaus ein bisschen stolz drauf, dass mir das in nunmehr bald 20 Jahren „Internetpräsenz“ ganz gut gelungen ist. Und nehme mich deshalb auch immer gern als „Beleg“ dafür, dass das mit der „informationellen Selbstbestimmung“ eigentlich ganz gut funktioniert, wenn man nur ein klein bisschen drauf achtet.
Ja, ich weiß, diverse Behörden und Geheimdienste hier und weltweit schnorcheln auch „Privates“ ab, wo und wenn immer sie können und verknüpfen die Daten, die sie aus den unterschiedlichsten Quellen abschöpfen, am Ende sogar noch, so dass es gegenüber diesen kaum etwas bringt, zwischen Informationen, die über den einen Dienst laufen und denen über einen anderen zu trennen. DAS aber ist eben der Unterschied zwischen Selbstbestimmung und Fremdbestimmung.
Weshalb ich mich auch regelmäßig ärgere über Leute, die das, was ich – freiwillig und selbstbestimmt – nach facebook, Google, twitter, instagram, EyeEm, app.netoder wohin auch immer rausgebe (ich mach ja fast jeden Scheiß mit, zumindest probier ich’s fast immer mal aus :-D) in einen Topf werfen mit solchen Schnüffeleien nach Überwachungsstaatmanier seitens solcher Behörden.
Ein großer Teil meines Lebens wird aber auch von Musik bestimmt. Vor allem spiele ich Schlagzeug & Percussion und arrangiere und komponiere in der Band Singvøgel, und da wir mit dieser Band einige Ambitionen haben werden auch Themen zu diesem Teil meines Lebens hier in diesem Blog behandelt, ist ja irgendwie logisch, denke ich. Aber darüber hab ich hier auch noch einmal genaueres geschrieben. Klar, Musik ist Geschmacksache, ich erwarte nicht, dass meine allen gefällt, aber dass ich sie hier promote oder thematisiere, da müsst ihr durch 😉
Wie gesagt, ich schreibe hier, was mich interessiert. Wenn andere das auch interessant finden freue ich mich natürlich, auch über Feedbacks, Ergänzungen und inhaltliche Diskussionen.
Was gar nicht geht sind Leute, die mir erzählen, dass irgendwas, das ich schreibe, ein „unwichtiges“ oder „uninteressantes“ Thema sei: das hier ist ein persönliches Blog, und wäre ein Thema – für mich – uninteressant oder unwichtig, dann würde ich nicht drüber schreiben. Wenns für wen anders uninteressant ist: nicht mein Problem, einfach woanders lesen gehen, wo jemand über Themen schreibt, die man selbst auch interessant findet.
Noch lustiger finde ich Leute, die mir nicht nur erzählen, dass Dinge, die mich interessieren, „unwichtig“ seien sondern mir darüber hinaus noch sagen, was ich stattdessen interessant zu finden hätte und worüber wichtiges ich doch eher mal schreiben solle. Legt euer eigenes Blog an und schreibt dort selbst über das, was ihr wichtig findet. Vielleicht finde ich das sogar interessant genug, um es mir durchzulesen. Ja, ich schreibe das hier hin, weil es wirklich Menschen gibt, die einem mit sowas daher kommen.
Ein Wort vielleicht noch zum Kommentieren hier: ich behalte mir vor, Kommentare nicht freizuschalten bzw. zu löschen. Das hier ist mein persönlicher Raum im Internet, ich hoste selber, ich bezahle das selber, entsprechend bestimme auch ich selber darüber, wem ich meine Infrastruktur zur Verfügung stelle und wem ich darüber eine Plattform zu geben bereit bin. Nein, das ist keine Zensur, denn nur weil ich jemanden hier irgendwas, was ich als inadäquat, beleidigend, menschenverachtend oder sonstwie unpassend erachte, nicht erzählen lasse heißt das ja nicht, dass diese Person das nicht woanders kann so viel sie möchte. Im eigenen Blog, zum Beispiel.
So, mehr fällt mir jetzt nicht ein, man selbst weiß wohl auch am wenigsten, was andere an einem interessant finden könnten. Darum: wer was über mich und meinen Hintergrund wissen möchte – gern einfach fragen, ich beiße nicht und solange etwas nicht unter das fällt, was ich als „privat“ erachte beantworte ich Fragen auch sehr gerne.
Sven