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Art Deko Schreibtisch mit allerlei antiken Utensilien drauf.

Beobachtungen zur Jobsuche. Subjektiv und anekdotisch.

Da mein Arbeitsplatz die Insolvenz und den darauf folgenden Verkauf der Agentur, für die ich fast 18 Jahre arbeitete, nicht überlebt hat (und mir auch diese 18 Jahre nichts in Sachen Abfindung o.ä. gebracht haben, weil das in der Insolvenz nichts zählt) suche ich seit einiger Zeit nach einem neuen Job.

Dabei habe ich ein paar Beobachtungen gemacht. Das sind – natürlich – meine Beobachtungen und Erfahrungen. Wie weit die sich verallgemeinern lassen weiß ich nicht. Ich denke, zum Teil ja, zu einem weiteren Teil abhängig von meinen Kontexten, soweit sie denen anderer ähneln, auch, aber in großen Teilen bleibt es vielleicht auch sehr individuell.

Zu meinen Rahmenbedingungen, also den Parametern, mit denen ich mich in dieser Situation wiederfinde: Ich bin mit Mitte 50 nicht mehr ganz jung. Ich habe eine – nicht diagnostizierte, aber zu 99,99% sichere, Neurodivergenz (Autismus-Spektrum) und ich habe knapp 30 Jahre Berufserfahrung in der „Was mit Medien“-Branche, mit einem gewachsenen Skillset, das für diese Branche zusätzlich extrem breit gefächert ist.

Was ich damit meine: ich arbeite(te) seit fast 30 Jahren fast ausschließlich in Agenturen im Bereich Grafikdesign und Mediengestaltung.

Im Bereich Print gibts wahrscheinlich so gut wie nichts, das ich nicht schon gemacht hätte, da macht mir wahrscheinlich niemand mehr irgendwas vor: Print-Anzeigen, klassische „Broschüren und sonstige gedruckte Werbemittel“, andere Werbemittel auf allen möglichen Materialien, aber eben auch Magazine, ganze Bücher, Messeausstattung vom Zubehör über Einzelstand bis zu mehreren Messehallen inklusive Wegführung.

Auf der sogenannten „digitalen“ Seite gibts ebenfalls wenig, das ich nicht schon teils sehr intensiv gemacht habe, auch hier beim einfachen Werbebanner begonnen , natürlich Webseitenbau in diversen Content Management Systemen, aber auch „exotischere“ Dinge wie virtuelle Events von Webinaren bis live gestreamten Events aus Studios mit LED Wand und allem Pipapo. Also nicht „nur“ statische Grafik, sondern auch Bewegtbild und Ton, Filmschnitt, Speaker*innen-Schulung, und alles was da halt in Vor- und Nachbereitung sonst noch so dazu gehört.

Daneben bedeuten solche teils sehr großen und Dutzende Aspekte und Firmen und Rollen involvierende Projekte natürlich auch viel „Management“ und Betreuung, also Koordination von Zulieferern und Partnern, Produktionsplanung und -management, man ist beratend und supportend unterwegs von der Angebotsphase an, macht das fachliche Projektmanagement, schaut, dass so ein Projekt nicht nur von der Timeline sondern auch wirtschaftlich „funktioniert“ und vieles mehr.

Viel Exposition, aber IMO nötiger Kontext zu meinen nun folgenden Beobachtungen:

Das Alter ist Faktor Nummer Eins

Egal, was behauptet oder auch gesetzlich vorgegeben ist: dass ich bei inzwischen mehreren Dutzend Bewerbungen bislang nur genau eine(!) Einladung zu einem Erstgespräch bekam (wahrscheinlich, weil die Firma nur wenige Kilometer von meinem Wohnort mitten in der Odenwälder Pampa rumsteht. Dass es nicht „geklappt“ hat, hatte andere Gründe), kann eigentlich nicht sein, vor allem, wenn es einen Haufen Stellenanzeigen gibt, auf die ich wie die Faust aufs Auge passe, obwohl (oder weil) sie ein so diverses Profil verlangen, das niemand mit grad mal rund 3 Jahren Berufserfahrung, aber auch kein*e langjährige*r Spezialist*in, auch nur ansatzweise erfüllen kann.

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