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Schreibt es an jede Wand

Aus dem Urteil des BVG zum Demo-Verbot rund um den G8-Gipfel:

In der freiheitlichen Demokratie des Grundgesetzes haben Grundrechte einen hohen Rang. Der hoheitliche Eingriff in ein Grundrecht bedarf der Rechtfertigung, nicht aber benötigt die Ausübung des Grundrechts eine Rechtfertigung.

Ein schöner Satz. Und nicht nur für den speziellen Fall passend, will ich meinen. Sollte man auf ein großes Plakat drucken und die Litfasssäulen und Plakatwände rund um Kanzleramt, Innenministerium und Bundestag plakatieren. In Punkt 500 Schrift.

Und wenn sie’s immer noch nicht kapieren könnte man über eine Tätowierung nachdenken…

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Zuhören. Zurückspulen. Nochmal zuhören

Sich Wort für Wort, das da gesprochen wird, bewusst machen. Und verstehen, worum es bei der „Terrorabwehr“ wirklich geht. Und wofür die Verfassung faktisch abgeschafft wird und einem Überwachungsstaat Platz macht. Unter dem Applaus blinder und tauber Schafe.

Ordnungswidrigkeiten bedrohen „die innere Sicherheit“. Wer Ordnungswidrigkeiten begeht ist eine Gefahr für Staat und Volk. Ein Volksschädling, quasi.

Da darf man nicht drüber diskutieren. Das muss man einfach machen.

Bürgerrechte? Demokratie? Verhältnismäßigkeit? Das ist doch alles linksextremes Terroristen-Vokabular!

Ich habe fertig.

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P.S.: Achso, wer etwas Zeit hat kann sich auch die mp3 des HR2-„Der Tag“-Beitrages „Ein Gespenst geht um in Deutschland: Der Staatsfeind“ downloaden oder beim Pantoffelpunk auf’m MP3-Player anhören. Lohnt sich.

Grad mach ich’s Maul zu

Liest man folgendes im aktuellen Verfaschsungsschutzbericht:

Linksextremisten werten die Verschärfung der Sicherheitsgesetze nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 als eine neue Qualität „staatlicher Repression“. Sie nehmen auch die Sicherheitsmaßnahmen [..] zum Anlass, den aus ihrer Sicht permanenten Ausbau des Überwachungsstaates und die repressive Wirkung der dabei eingesetzten neuen Technologien anzuprangern, wie z. B. RFID-Chips, Gen- oder Biometrische Datenbanken, Kameraüberwachung öffentlicher Plätze.

weiß ich wieder, warum ich mein Blog so nannte wie es heißt….

Wie war der alte Spruch nochmal? „Ein kluges Wort, schon ist man Kommunist“…

(via)

Achso, Seehofer & Co…

eure „Sorge“ um den Verbraucher und euer Geseier á la „Der Verbraucher muss die Möglichkeit haben, zu wissen was er kauft“ in Bezug auf die „Gesundheit“ von Produkten nehme ich euch nicht ab.

Nicht, wenn ihr ein paar Wochen vorher, noch dazu als „Verbraucherschutzministerium“, ablehnt, dass Lebensmittel, die mit Hilfe von Gentechnik entstanden sind/ gentechnisch veränderte Inhalte haben, das Kund tun müssen. „Nicht nötig“ entscheidet ihr mal eben wieder über das, was IMO die meisten „Verbraucher“ für schon längst überfällig halten. Klar, warum sollte ich kleines Bürgerlein auch ein Recht darauf haben, zu wissen, wofür ich meine Kohle ausgebe. Nachher könnte ich ja am Ende das kaufen, was ich tatsächlich gerne hätte und das, was ich nicht möchte im Regal stehen lassen. Das können „Volksvertreter“, die diese Bezeichnung seit längerem schon nicht mehr verdienen, ja nun wirklich nicht zulassen, wo kommen wir denn da hin, am Ende bekommt man den gewünschten Nach-Politik-Aufsichtsratsposten nicht, was? Geht doch einfach sterben, ihr lobbyhörigen korrupten Arschlöcher! möchte man am liebsten sagen. Bin ich aber zu gut erzogen zu, fürchte ich.

Achso, was, wenn nicht die „Sorge“ um die Gesundheit des Bürgers treibt euch sonst zu diesem lächerlichen „Fit statt Fett“-Aktionismus? Ablenkung von eurem Nichtstun.

Achso, und natürlich Kohle, was denn sonst. Eine versteckte Steuererhöhung, mal wieder. Euch ist’s ein Dorn im Auge, dass es Lebensmittel zum reinen „Genuss“ gibt, auf die es noch 7% Mehrwertsteuer hat.

Na? Stimmts?

Ihr könnt nach Hause gehn.

Anfangsverdacht

Ich bin nicht „links“. War ich nie, hab mich nie so gefühlt, ich kann mit dieser typischen „linken“ Rethorik und Ideologie wenig bis nichts anfangen, denn sie sind IMO zum größten Teil weltfremd und kommen mir zu oft zu dogmatisch vor, wie das halt so ist, wenn es um Ideologien geht und nicht um Pragmatismus. Kommt mir in der Reinform außerdem ein bisschen vor wie das alte aufklärerische Dilemma, dem Menschen freies Denken beizubringen ohne ihn von außen dazu zu erziehen, weil Erziehung ja schon wieder „“Denkzwang“ bzw. Vorgabe von außen wäre. „Kein Mensch muss müssen… das muss er nur kapieren…“

Aber in letzter Zeit frage ich mich immer häufiger, ob ich nicht schon längst in irgeneiner „Sympathisantenliste“ geführt werde, wenn ich so sehe, wer und was von einem IMO paranoiden Innenminister mit Hang zum Überwachungsstaat schon als „Terrorist“ verdächtigt wird und mit Razzien bedacht wird – da geht einem ja gehörig die Klammer, wenn man sich das so anschaut, und man könnte fast den Verdacht bekommen, dass da ein „Linksterrorismus“ geradewegs herbeiprovoziert werden soll, um endlich Terror ins Land zu bekommen – um endlich eine Rechtfertigung für die Maßnahmen gegen eine Bedrohung in der Hand zu haben, die (bislang) real doch überhaupt nicht existiert. Mal davon ab, dass auch grundsätzlich „links“ gesagt wird, aber „linksextrem“ gemeint wird, als ob es da keine Abstufungen und Unterschiede gäbe. Das mach‘ ich ja nichtmal mit „rechts“ und „rechtsextrem“, da differenziere ich durchaus auch, wenn ich darüber was sage.

Wie ist denn das überhaupt mit dieser Bezeichnung „links“ Ich werde regelmäßig von Leuten dorthin verortet, und nicht nur von irgendwelchen Rechtsradikalen, für die ja jede Position, die nicht ihre ist „links“ sein muss, weil es rechts von ihnen ja nichts mehr gibt. Das wäre ja erstmal nichts Ungewöhnliches und schlicht der verkorksten Geisteshaltung solcher Leute geschuldet.

Nein, „ganz normale“ Leute attestieren mir „linke Gesinnung“ – wenn ich für die Einhaltung und den Schutz der im Grundgesetz formulierten Freiheits- und Gleichberechtigungsprinzipien plädiere. Wenn ich soziale Gerechtigkeit einfordere, wo sie nicht ist aber not-wendig wäre. Wenn ich die Politik gerne als eine Instanz sähe, die den Wünschen einer Wirtschaft an ihre „menschlichen Resourcen“ ein paar gesunde Grenzen und Rahmenbedingungen herstellt, die dafür sorgen, dass ein Gemeinwesen Menschen als Menschen behandelt und ihr Mensch-Sein vor allzu offensiver Monetarisierung für ein paar Wenige geschützt wird. Wenn ich Politiker und ihr Handeln an der Bezeichnung „Volksvertreter“ zu messen wage. Sogar, wenn ich meine Überzeugung Kund tue, dass Rassismus und Rechtsextreme Ideolgie keine „Meinungen“ selbst in meiner sehr weit gehenden Auffassung von Meinungsfreiheit mehr darstellen sondern in meinen Augen ein Verbrechen sind – wenn nicht gegen ein Gesetz im Gesetzbuch, dann aber „wenigstens“ eines gegen die Menschlichkeit. Anfangsverdacht weiterlesen

Politische Kultur

Die CDU, noch mehr die CSU, scheint mir tatsächlich ein Problem mit den demokratischen Prinzipien bzw. den Ämtern zu haben, die die Verfassung diesem Land vorgibt. Erst mischen sie sich in die Judikative ein, weil sie von Gewaltenteilung keine Ahnung haben, jetzt erpressen sie den Bundespräsidenten nach dem Motto „Wenn du nicht tust was wir wollen, dann wird dein Vertrag nicht verlängert“ – sind wir jetzt beim Fußball???

Aber in einer Partei, in der man es scheiße findet und auch garnicht gewohnt ist, zu einer demokratischen Wahl eines Vorsitzenden mehr als einen Kandidaten zu haben und tatsächlich wählen soll *brrr* anstatt einfach abzunicken, was vorher ausgeklüngelt wurde, wie sich das gehört in einer guten Demokratie, für die das Rechtsprinzip der Unschuldsvermutung nicht mehr „Zeitgemäß“ ist und die keinen Unterschied wzischen Verbrecherkartei und Daten des Einwohnermeldeamts erkennen können darf man wohl nicht mehr erwarten. In Gemeinschaftskunde haben diese Typen wohl eh immer geschwänzt. Da habe ich jedenfalls mal gelernt, wie das laut Verfassung mal alles so gedacht war und vor allem warum. Letzteres unterstützt durch guten Geschichtsunterricht, den diese Leute wohl auch nie hatten.

Zur Frage nach Klars Begnadigung habe ich keine fundierte Meinung, da ich mich damit nicht beschäftigt habe und den Mann ja auch nicht kenne (um sowas mit Verantwortung beurteilen zu können müsste ich mich erstmal mit ihm unterhalten… ooops). Aber wenn Hotte nunmal der Bundespräsi ist, und der Bundespräsi derjenige, der – souverän – über solche Dinge zu entscheiden hat, dann ist es mehr als frech, was diese Stammtisch-Möchtegerndemagogen grade aus Bayern da loslassen. Wenn der Mann gerne mit demjenigen sprechen möchte, der ihn da um Gnade ersucht, dann bitteschön ist es sein gutes Recht, da muss ihn keiner vor „warnen“. Und dann kommen diese Leute jetzt auch noch mit platten Drohungen daher, wenn der Präsi es wagen sollte, eine Entscheidung zu treffen (die er ja noch garnicht getroffen hat, so nebenbei), die diesen Möchtegern-Moralaposteln (Politiker und Moral? Das ist wie ein Stricher, der von Zölibat schwafelt) da nicht gefällt – wie lächerlich, nein, wie peinlich, nein, wie unverschämt und verachtenswert ist das denn?

Wenn Hotte cool wäre müsste er die Begnadigung eigentlich aussprechen – schon um nicht in den Ruch zu kommen, erpressbar zu sein bzw. an seinem Pöstchen zu kleben, dessen Verlust man ihn da androht, wenn er es wagen sollte, seinen Job souverän auszuüben, wie es die Verfassung vorsieht. Und Klar kann sich dann beim Söder und Konsorten bedanken dafür, dass sie Hotte im Prinzip gezwungen haben, zu seinen Gunsten zu entscheiden. Im Prinzip lassen die ihm ja schon fast keine andere Wahl, will er nicht als völlig rückgratlose Marionette dastehen.

Mal sehen, was Hotte, den ich persönlich bislang nicht für einen „guten“ Bundespräsi halte und damals zu seiner Wahl schon meine Zweifel hatte, ob ein BWLer als Präsi eine so tolle Wahl wäre – und Hotte Köhler konnte diese Zweifel ja auch bislang nicht zerstreuen – da jetzt macht. Ich traue ihm durchaus auch zu ihm auch zu, einzuknicken und zu vergessen, welches Amt er da grade inne hat.

Aber vielleicht überrascht er mich auch zum zweiten Mal positiv. Das erste Mal hat er das (besser spät als nie) grade diese Woche, als er – auch den schwarzen Scharfmachern zum Trotz – das Treffen mit Klar tatsächlich durchgezogen hat. Vielleicht ist das ein Zeichen, dass er sein Amt und die damit verbundenen Aufgaben ja doch so Ernst nimmt, dass er sich von seinen kläffenden „Parteifreunden“ nicht populistisch reinreden lässt.

Schön wäre es, dann kann ich mir nämlich doch noch die Hoffnung aufrecht erhalten, dass es mit der demokratischen Kultur in diesem Land nicht ganz vorbei ist sondern „nur“ halt grade ein bisschen schwächelt, was sich aber vielleicht, irgendwann, wieder erholen könnte. Was weiß ich, in zehn – fünfzehn Jahren oder so…

Habe ich das richtig verstanden?

Beckstein ruft indirekt die Terroristen der Welt auf, endlich einen Anschlag in Deutschland zu verüben, indem er ihnen verspricht, dass ein solcher auch wirklich genau das bewirkt, was so ein Terrorist mit seiner Tätigkeit beabsichtigt?

Also Hysterie auslösen wird, dafür sorgen wird, dass sich danach um Bürgerrechte keiner mehr scheren wird und nicht etwa ihnen sondern denjenigen, denen das letzte Restchen Freiheit zumindest vorgeblich noch etwas bedeutet bei Erfolg auch noch die Schuld in die Schuhe geschoben werden wird?

Nach dem Motto „Aus D wird nie ein ordentlich repressiver Polizei- und Militärstaat, wenn ihr nicht endlich einen gescheiten Anschlag hinbekommt!“ ?

Tag ist Nacht und hell ist dunkel

  • SA-Mitglieder sind Nazigegner
  • Die Unterschrift unter ein Todesurteil bringt niemanden um
  • BMW wirbt für sein Auto mit „niedrigen CO2-Werten“
  • Die Unschuldsvermutung gefährdet den Bürger, besser ist es, ihn stattdessen generell zu verdächtigen und ihn auf dem Einwohnermeldeamt präventiv erkennungsdienstlich zu behandeln. Das hat auch mit dem Strafrecht überhaupt garnichts zu tun
  • Folter, die wer anderes macht, bringts. Und Unrecht ist sie dort nicht, solange sie dort nicht verboten ist, sonst wäre sie dort ja verboten
  • Säkularisation und Aufklärung sind Errungenschaften des Christentums
  • Wenn 2010 30% der Kleinkinder einen Krippenplatz haben gibt es keine Familien mehr, in denen ein Partner die Mutter zuhause bleibt und sich um Kind & Küche kümmert. Denn dann müssen alle ihre Kinder in die Krippe bringen, ob sie wollen oder nicht.
  • Wenn es der Wirtschaft schlecht geht soll man bescheiden sein mit seinen Forderungen, damit es besser wird und es dann wieder allen besser geht. Wenn es der Wirtschaft gut geht soll man bescheiden sein mit seinen Forderungen, damit das so bleibt.
  • Demokratisch gewählte Volksvertreter, die Maßnahmen gegen den Willen des größten Teils der Bevölkerung durchboxen, sind gute Volksvertreter
  • Datenschutz bringt Unsicherheit

neu dabei

und weiter:

  • Atomkraftwerke und erhöhte Leukämiehäufigkeit um solche herum haben nichts miteinander zu tun. Killerspiele, die von Millionen gespielt werden, verursachen Amokläufe.
  • Alkohol ist ein Genussmittel und keine Droge

…to be continued

Callcenter – oder: für wie blöd halten die einen denn?

Ruft gerade eben ein Callcenter an, die übliche Frage ob man ein paar Fragen für „eine Umfrage“ stellen dürfe. Ich bin guter Laune und entsprechend gespannt, was die heute probieren (Eine Umfrage „zum Thema NASA“ wurde in Aussicht gestellt) und sage „OK, ausnahmsweise dürfen Sie mich fragen“, wohl wissend, dass diese „Umfrage“ keine ist, denn sonst hätte der Mensch am anderen Ende der Leitung ja erstmal brav aufgesagt, für wen und zu welchem Zweck die „Umfrage“ stattfände und auf welches Einverständnis sie sich berufen, mich anzurufen, wie EMNID, Wahlforschung, und wie sie alle heißen, bei denen ich schon echte Umfragen mitgemacht habe, es üblicherweise tun. Zumal ich neugierig bin, was die mich denn über „die NASA“ zu fragen versuchen. Nach dem üblichen „Ich hatte Ihren Namen nicht verstanden“ und „Und wie war nochmal der Name des Callcenters?“ und deren Beantwortung durfte der Mann also – explizit „ausnahmsweise“ – loslegen.

Und so fragt er also als erstes, ob ich schon mal was von der NASA gehört habe. „Klar“, sag‘ ich, „natürlich“.

Die zweite Frage lautet dann, ob ich wüsste, dass die NASA Teile für den Bau von Robotern „herstelle“. „Nein“, sag‘ ich, „dass die Teile selbst herstellten“ wüsste ich nicht und ich sei auch eher der Meinung, „die NASA“ als Behörde würde solcherlei Teile eher bei Firmen, die über die Möglichkeit der Herstellung von speziellen Teilen verfügen, in Auftrag geben und kaufen oder entsprechende Forschung bei solchen Firmen oder speziellen Forschungseinrichtungen wie Unis (das MIT z.B., das bekanntermaßen u.a. am Apollo-Programm mitarbeitete) o.ä. finanzieren.

Mit dieser zweiten Frage war „die Umfrage“ dann allerdings zu meiner offensichtlichen Enttäuschung schon beendet. Ich dachte ja, dass man wenigstens den Anschein einer echten Umfrage wahrt und mindestens fünf, besser rund zehn Fragen stellen würde, aber man wollte wohl schnell zum Ziel kommen. Als nächstes kam nämlich schon die Ankündigung man würde „mich“ (genuschelter Nebensatz: wenn ich „einverstanden“ sei) in eine Tombola geben und mich, würde ich „gezogen werden, gegebenenfalls nochmal anrufen“.

So lachte ich also lauthals und meinte „Haha, nein, bitte machen Sie das Häkchen unbedingt bei „˜nicht einverstanden‘, ich habe keine Lust, die nächsten Wochen ständig irgendwelche Lotteriegewinne angeboten zu bekommen“. Der Mann sagte zu, dies zu tun.

Ich bedankte mich brav, dass ein Callcenter mehr mir Gelegenheit gegeben habe, meine Telefonnummer unter „nicht einverstanden, dass man anruft“ gelistet zu haben, das erhöhe die Chancen, vielleicht einmal weniger mit Spamanrufen belästigt zu werden.

Schade, ob denn die nun nicht erfolgenden Anrufe für die NKL oder die SKL erfolgt wären, wollte er mir dann allerdings doch nicht mehr sagen.

Propaganda und PR

Die BBC-Doku „Propaganda in America“, die auf YouTube in 6×10min-Häppchen aufgeteilt ist, beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der sogenannten „Public Relation“ ausgehend von Freud und der „Entdeckung“ der Psychologie, die sich schnell nicht nur mit dem Individuum beschäftigte sondern auch mit der sogenannten „Masse“, bis zu dem, wie sich PR als Manipulations-, Lobby- und Themensteuerungsinstrument heute darstellt.

Eine interessante Dokumentation (und Analyse), zum einen für’s historische Interesse an Politik, Wirtschaftsentwicklungen und gesellschaftlichen Phänomenen, zum andern natürlich auch für’s „fachliche“, egal ob es sich um das Themenfeld Werbung, PR oder Psychologie handelt – oder um Politik oder Soziologisches.

Persönlich empfinde ich viele der implizierten Rückschlüsse für etwas weit gehend, man könnte am Ende meinen, der Mensch wäre der PR „schutzlos ausgeliefert“ und könne tatsächlich beliebig manipuliert werden, da habe ich einfach einen andere Einstellung zu dem, was ich „freien Willen“ nennen möchte.

Zum anderen scheint mir das Teil hin und wieder in eine Wahrnehmungsfalle zu rutschen, der vor allem Verschwörungstheoretiker gern erliegen, nämlich, dass Entwicklungen im der Rückschau schnell „gradlinig“ und damit geplanter und „gewollter“ erscheinen als sie waren – Folgerichtigkeiten einer Entwicklung entstehen auch ohne bewusste Steuerung und nicht jede Kausalität ist eine, die jemand bewusst und zielgerichtet angestoßen hat. Dinge gehen auch mal ihren Gang und führen zu Folgen, ohne dass Involvierte da Hand anlegen – oft genug gar „trotz“ deren Aktivitäten.

Bei Entwicklungen sieht man halt im Rückblick nicht mehr irgendwelche Kreuzungen und Abzweigungen, die in die andere Richtung gesehen Wegen verschiedene Richtungen und Richtungswechsel verpassen, egal, ob die Abzweigungen bewusst gewählt wurden oder es mehr oder weniger eine Windböe zu dieser Zeit war, die die Schritte nach links oder rechts weiterlenkten. Propaganda und PR weiterlesen

’nupf’n ’n chust’n

Ich hasse Erkältungen. Ich bin nicht gern krank, und bin es denn auch entsprechend selten so, dass man’s „merkt“. OK, einmal alle drei Jahre hab‘ ich dann doch auch mal eine Erkältung, die ich doch bemerke. Im Moment zum Beispiel. Alles geht schon seit Tagen so langsam oder sogar garnicht, dass ich nicht einen Termin sauber eingehalten bekomme. Und sowas hasse ich noch viel mehr als das blöde Rumgehuste. Ich mag mich nicht, wenn ich unpünktlich bin.

13.2.: wenigstens hab ich jetzt – auch mit Verspätung – beim „Elite“-Artikel eins drunter ein paar Bezugslinks eingebaut bekommen, so dass das Teil nicht völlig ohne Zusammenhänge daherkommt.

Subjektive Betrachtung einer Spezies und Überlegungen, wie man mit ihr umgehen könnte

Disclaimer: Achtung, hier folgen Klischees, Pauschalierungen, Stereotypen und Vereinfachungen, die sämtlichen beteiligten Personen natürlich niemals nicht gerecht werden!

Wie ich ja schon angekündigt hatte, konnte ich beim Besuch in England einige meiner Beobachtungen und Überlegungen zur Frage, was für sonderbare Leute da draußen in der Welt so herumlaufen, abgleichen. Mir ist klar, dass der Blickwinkel, fixiert auf einen einzigen Aspekt, sehr eng und spezifisch ist, aber das macht’s halt auch etwas simpler, und um etwas komplexes zu überblicken ist es meiner Erfahrung nach hilfreich, erstmal stark zu vergröbern und zu simplifizieren.

So genau weiß ich noch nicht, ob ich mich jetzt darüber freuen oder erschreckt sein soll, dass ich einige meiner Theorien, die bislang auf persönlicher Erfahrung in einem persönlichen Rahmen basierten, auch im anderen Bereichen bestätigt finden durfte (oder musste). Ich denke, ich freue mich eher, denn das macht es einfacher, ein paar simple Muster herauszuarbeiten und so ein wenig Linie in meinen Gedankensalat hineinzubringen. Darum werde ich mal versuchen, diesen ganzen Wust auf wenige Muster herunterzubrechen, so einfach und pauschal wie möglich und so unvollständig, wie es dadurch halt auch wird. Es ist also erstmal nichts weiter als „laut ins Unreine gedacht“.

Und so beginne ich gleich zu Anfang mit einer Pauschalierung, die postuliert, dass es eine Gruppe „normaler“ Menschen in einer „normalen“ Realität gibt, ohne auch nur im Geringsten auf die Frage nach „was ist normal?“ und „Was ist Realität“ oder gar „Gibt es eine allgemeine Realität“ einzugehen ;-) Subjektive Betrachtung einer Spezies und Überlegungen, wie man mit ihr umgehen könnte weiterlesen

There and back again

Dochdoch, ich bin zurück aus Hobbitland, und es war interessant und spannend und wie ich glaube auch was den Anlass der Reise betraf durchaus erfolgreich. Wenn nur zwei Drittel der Singvøgel dort gut ankamen, wie wird das erst, wenn wir dort, wenn alles so funktioniert, wie von dort wie hier gewünscht, vielleicht in voller Besetzung aufschlagen können um zur weiteren Unterstützung der „save-dartington-college-of-arts“-Kampagne etwas Musik zu machen :-) ?

Für Ausführliches brauche ich aber noch ein paar Tage, erstens, weil etwas Arbeit aufzuholen ist, zweitens, weil am Samstag dann der Gig in Ansbach angesagt ist, für den am Donnerstag/Freitag noch etwas Vorbereitung nötig ist, und drittens, weil ich noch etwas Gedanken sortieren muss, damit das alles, was mir zu dem Thema ein- und aufgefallen ist, nicht ein einziger unübersichtlicher Wust wird. Denn zu den Themen Zwei-Klassen-Gesellschaft, Motivationen von Eliten und denen, die eine sein wollen und die höchst unterschiedliche (Be)Wertung von Kunst und Kultur seitens derer, die sie betreiben und derer, die sie „nutzen“ (und schließlich derer, die für sich eine Exklusivität aus anstreben) schwirrt mir da so einiges im Kopf rum, nach diesen paar Tagen.

Drum müssen jetzt erstmal ein paar Fotos reichen. Ich sagte ja unten, wir haben einen Zwischenstop in Averbury und Glastonbury gemacht. Drum von ebendort erstmal etwas Stimmung:

Schön war’s in Avebury am frühen Morgen, aber schweinekalt:

avebury

 
Auf Glastonbury Tor war’s dann zusätzlich hübsch windig, wie man sieht:

salisbury