[…]Niemand riskiert Gefängnis, Gesundheit oder Leben „nur wegen der Publicity“! Was ist das für eine zynische Haltung derer, die sowas unterstellen?
Wenn mutige Künstler überall auf der Welt ihre Freiheit riskieren, Sängern „zur Abschreckung“ die Zunge abgeschnitten wird, weil ihr regimekritischer Rap auf Youtube mehrere tausend „likes“ fand, oder Pianisten die Hände verkrüppelt, oder sie gleich ganz umgebracht werden, dann wird es gerade auch für uns, die wir solche Repressalien schon lange nicht mehr zu befürchten haben (Wie lange ist noch mal eben eine Nazi-Diktatur, in der Künstler neben der Freiheit auch ganz schnell mal ihr Leben verloren, her? Und wie wenig lange die Auflösung der STASI-Gefängnisse der DDR?), Zeit, die eigene Welt voller Zynismus und Ignoranz endlich zu verlassen und die verloren gegangene kulturelle Fertigkeit der Empathie wieder zu einem festen Bestandteil unseres Lebens zu machen und Solidarität mit den Menschen um uns herum und in der Welt zu leben.
Und uns endlich unsere (Pop)Kultur wiederzuholen von denen, die uns ihren Zynismus und ihre Ignoranz als „Kultur“ verkaufen wollen. […]
Klar, ich kenne den Track jetzt schon länger, hab ihn einige Male durchgehört, die vollen 8 Minuten und in verschiedensten Versionen der Entwicklungsstadien, aber genau deswegen kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie jemand, der unsere neuen Aufnahmen noch nie gehört hat, diese wahrnimmt.
Deshalb habe ich heute schon recht heftiges Herzklopfen, wenn wir unsere Fans mit diesem Teaser jetzt das erste Mal in die Arbeit an unserem neuen Album „JETZT“ reinhören lassen. Und hoffe einfach, dass die das auch so klasse finden wie wir und Ingo…
P.S.: an die Leute, die bei facebook sind: schon unsere Fanpage geliket, damit ihr auf dem Laufenden bleibt, was wir so machen? 😉
Nachdem wir mit Ingo Vogelmann den (auch namentlich) passenden Produzenten für unsere Band gefunden haben (bzw. er uns 😉 ) und ihm die Recording Woche, in der wir mal eben 9 Songs in 6 Tagen aufnahmen, als auch das Ergebnis, ein komplettes neues Album, offensichtlich genauso gut gefallen hat wie uns, und nachdem wir schon die ersten Pre-Masters hören können, die absolut hammergeil klingen, hat sich mit George P. Schnyder, der uns damals ein tolles Video zu unserer in Rekordzeit zusammengebastelten Bewerbung für den Titelsong zum Webprojekt „Krimi 2.0“ (das inzwischen leider eingeschlafen ist) ebenfalls in Rekordzeit hingezaubert hatte, ein alter Freund des Hauses zurückgemeldet. Und so bekommt der epischste Song des kommenden Albums das epischste Video, das man sich vorstellen kann 🙂
Vorletztes Wochenende haben wir die Live-Szenen gedreht. Und Karan hat das im Singvøgel-Weblog besser beschrieben als ich das könnte. Deshalb versuche ich das gar nicht erst sondern verweise genau darauf :-p
[…] Der liebe George strahlt nämlich – genau wie Ingo – bei allem, was er tut, eine höchst angenehme Gelassenheit aus. Er rückte mit einem bis unter’s Dach mit Equipment vollgestopftem Wagen an, und das schleppten wir dann alles in das Obergeschoß der Hallen, wo ein riesiger, lichter Raum auf uns wartete. Das Schlagzeug, das Klavier (uff!), Bass und Gitarre und die ganzen Plünnen musste natürlich auch rauf.
[…]
Am Abend konnten wir uns alle kaum noch auf den Beinen halten. Und waren hochzufrieden über den produktiven Verlauf der ganzen Sache.
Und wir Singvøgel sind voller Dankbarkeit: dafür, daß es Menschen wie George und Ingo gibt, die leidenschaftlich lieben, was sie tun. Und die ihre Fähigkeiten so großzügig mit uns teilen. Damit etwas ganz Neues entstehen kann. Wir ahnen, nein, wissen: es wird großartig!
Bin noch immer sehr sprachlos, was das vergangene Wochende betrifft. Beeindruckt, erschüttert und gerührt gleichermaßen. Zornig, begeistert und ermutugt ebenfalls. Das Erlebte in Worte fassen schaffe ich vielleicht später. Bis dahin müssen es ein paar Bilder tun, die ein wenig davon zeigen, was abseits des Hauptgeschehens so zu sehen war…
Das X ist das Symbol des Widerstands der Menschen im Wendland gegen Castor und Endlager. Es gibt kaum ein Haus, kaum ein Auto ohne dieses Symbol. Aber das hier toppte alles:
Diesmal möchten wir aber nicht nur eigene Bandfotos nehmen, sondern Bilder – oder sogar Filmschnipsel – die zu diesem für uns sehr besonderen Lied passen, denn es geht um „Zeiten wie diese“.
Das heißt, wir suchen Bilder von Demos (Anti-Nazi-Demos, Anti-AKW, Stuttgart21, gern auch „alte“, falls also wer noch was von Wackersdorf oder Startbahn West hat – immer her damit!), menschengemachten Umweltkatastrophen oder Zerstörungen und ähnlichem, bzw. Leute, die uns für diesen Zweck Nutzungsrechte an ihren Bildern einräumen.
„Held des Augenblicks“ ist der Wettbewerbsbeitrag der Singvøgel für den Titelsong des Grassroot-Filmprojektes „Krimi 2.0“, das von Michael Jäger gestartet wurde. Für die Bewerbung wurde gewünscht, eine Demo in ein Video zu packen. Wie es der Zufall wollte, mussten wir nicht wie befürchtet selber ein Beschwichtigungsvideo basteln (wir hatten schon ein paar Strichmännchen-Zeichnungen fertig, die wir mit ein paar Bandfotos zu einer Slideshow zusammenbasteln wollten) – The mighty internet hive bescherte uns via Alex den Kontakt zu einem Videokünstler, der uns nicht nur zusagte, uns ein Video für lau zu drehen, nein, uns klappte die Kinnlade runter, als er uns sagte, er käme am Wochenende unseres Auftritts auf dem großartigen Iserlohner Friedensfestival mit „den Darstellern vorbei zum Filmen von ein paar Live-Schnipseln“ – mit was?? „Den Darstellern“ Hammer, plötzlich hatten wir ein Video mit richtig vielen Schauspielern, denn George holte Cast My Life, mit denen zusammen er das „Julia und Julia“-Projekt realisiert, auch für unser Video ins Boot! So sprachlos hat man mich glaube ich noch selten gesehen 🙂
Ich denke, das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen, ich kann kaum glauben, dass dieses Teil wirklich alle Geschwindigkeitsrekorde gebrochen hat, denn der Song wurde geschrieben und arrangiert an je einem halben Tag, in unserem Proberaum komplett aufgenommen und abgemischt an einem einzigen Wochenende, und zwischen dem ersten Anruf bei George bis zum Hochladen des fertigen Videos vergingen für Konzept, Script, Filmaufnahmen, Rohschnitt, Nachdreh, Endschnitt und Postproduction nochmal grade mal 14 Tage. Und hätten Crew und Filmtechniker während dieser Zeit nicht noch „nebenher“ ihre eigentliche Arbeit an ihrem Web-Soap-Projekt „Julia & Julia“ gehabt wäre es wahrscheinlich nochmal schneller gegangen!
Und das Video zeigt, dass Michaels Vision, dass „das Netz“ etwas kreatives erschaffen kann, schon jetzt funktioniert, denn ohne dieses Internet da wäre nichts davon zustande gekommen, Kontakt, Vernetzung, Kommunikation lief übers Netz, wir hätten nie diese vielen tollen Menschen kennengelernt geschweige denn, dass wir zusammen ein Video gemacht hätten. Somit ist dieses Bewerbungsvideo nicht nur Bewerbung und Beitrag zu einem interessanten neuen und kreatives Konzept – nein, genau genommen ist es schon eine Vorwegnahme – und irgendwie dadurch auch ein Versprechen, dass auch die „große“ Vision Chancen auf Realisation hat – mit etwas Vetrauen darauf, dass dieses seltsame Universum einem schon irgendwie die Möglichkeiten bietet, auch wenn man selber keine Ahnung hat, wie es das anstellen könnte. Das Leben findet immer einen Weg, um mal einen anderen Schauspieler zu zitieren. Drum ist es auch gut, dass das Projekt trotz manchem Zweifel weitergeht und dem Universum die Tür für so manche Überaschung offen bleibt…
Und sie startet auch schon gleich am ersten Tag durch und hat den ersten Song schon hochgeladen.
Nachtrag: Oh schön, Duke macht auch mit 🙂 Nur für mich ist der Februar der denkbar schlechteste für sowas, weil ich den ganzen Monat mit Arbeit zugeschüttet sein werde wie kaum wann anders im Jahr 🙁
Aber im Ernst: Das war ein spannender, interessanter und sehr schöner Gig. Und ich glaube, der bislang ungewöhnlichste, an den ich mich erinneren könnte…
Nachdem ich ja offensichtlich noch immer nicht dazu komme, hier endlich mal wieder über das hier reinzuschreiben, was mich gerade zeitlich so gefangen hält, dass ich nicht dazu komme, hier was reinzuschreiben, und weil es letztens „Muschelkalk“ für kurze Zeit als Rohfassung zum reinschnuppern gab und wir versprachen, dass wir das mal wiederholen…
… Tadaa, hier jetzt der nächste kommende Singvøgel-Schmachtfetzen als Appetizer in einer Vorab-Fassung (also ohne all die Feintunings, die erst beim End-Mastering dazukommen): „Irgendwo“ bei Blip.fm.