Interessenkonflikte?

Populismus, Ausgewogenheit oder Lobbyinteresse? OK, die zweite Option in einer BILD-„Bericht“erstattung zu finden halte ich in etwa so wahrscheinlich wie, dass die ein Jahr ohne Presseratsrüge schaffen, aber normalerweise redet die BILD meiner Beobachtung ja doch eher mal dem Volk nach dem Maul, allerdings natürlich eher weniger dem von „Sozen“ als eher der schwarzen Ecke der Politik – oder auch mal der etwas würzig riechenden, wie man den Eindruck haben kann – beim Mindestlohn aber ist das in meinen Augen schon sehr kampagnenartig, wie die BILD da dagegen hält, denn nicht einmal in der CDU herrscht eine solche „Einigkeit“ darüber, dass der Mindestlohn dermaßen des Teufels ist, wie die BILD es seit Wochen schon darstellt.

Auf dem BILDBlog hab ich jetzt gelesen warum und nun wundert das natürlich nicht mehr. Und natürlich: mit „Information“, also dem, was meiner Meinung nach der Beruf eines – guten – Journalisten ist, hat das freilich nix zu tun. Aber zumindest das hatte mich vorher auch schon nicht gewundert.

[…] Die Axel Springer AG, die „Bild“ herausgibt, hat vor einem Vierteljahr für eine halbe Milliarde Euro die Mehrheit an der PIN-AG erworben, einem privaten Briefzusteller. Die PIN-AG ist mittlerweile der zweitgrößte deutsche Anbieter und hat mehr als 7000 Mitarbeiter. […]

BILDBlog: Wie „Bild“ gegen den Mindestlohn kämpft

Hmmm, naja, ob das alles aber tatsächlich ein Interessenkonflikt ist, wie ich in der Überschrift behaupte? Dazu müsste auf „journalistischer“ Seite ja erstmal davon ausgegangen werden können, dass es da ein journalistisches Interesse gäbe. Ich kann das jedenfalls nicht – und zwar seit ich in diese „Zeitung“ das erste mal gelesen reingeschaut habe.

Morgengedanken

Lokführer streiken ab 8 Uhr, Bahn lässt Züge lang davor schon ausfallen – natürlich genau die, die „wehtun“, also die, von denen die selbe Bahn immer jammerte, dass bei Ausfällen solcher die böse Gewerkschaft „den Streit auf dem Rücken der Kunden“ austrage, und der blöde Michel auf der Straße frisst das so, wie er es soll und findet es „unverschämt“ von den Lokführern, dass man erst „Streiks erst ab 8 ankündigt, aber jetzt schon um 7 Züge ausfallen, wo man doch extra früher aufgestanden“ sei.

Und ich frage mich, ob ich mich mit meiner These, dass die Leute nicht so dumm sein können, auf solch offensichtliches und nichtmal notdürftig verschleierte Zeugs, das ihnen da täglich vorgesetzt wird, reinzufallen nicht doch irre und ob mein Menschenbild da nicht doch etwas rosig und überoptimistisch sein könnte.

Das ist so ähnlich wie die doch recht vielen Leute, die auf das „Argument“ reinfallen, Einschränkungen der Bürgerrechte und Auflösung der Privatsphäre (auch gerne zu Wirtschaftszwecken) beträfe sie nicht, da sie ja „nichts zu verbergen haben“. Bis es irgendwann zu spät ist.

Aber vielleicht sollte ich nur auch den Radiowecker auf Weckton umstellen, um auch diese Dudelfunk-„News“ zu vermeiden, die mir ein komisches Bild meiner Mitbürger verkaufen wollen. Auch Weglassen von Infos malt bekanntlich ein Bild – und wer weiß, wen und wieviele die da noch vor dem Mikro hatten, die man nicht hört…

Nachtrag: wie ich hier sagte: Man kommt ja kaum mehr nach, prangert man einen Missstand an, werden hinter dem Rücken zwei neue Baustellen aufgemacht. Man fühlt sich wie im Slapstickfilm, wenn da einer im Boot sitzt und ein Löchlein nach dem anderen lustig plätschert, sobald man einen Finger draufdrückt kommt das nächste Fontänchen. Und wenn man dann alle 10 Finger, Zehen und gar die Nase „verbraucht“ hat dann machts nochmal „spruuutz“ genau zwischen die Augen. Wat ham‘ wir gelacht. Jens fasst die aktuellen Löchlein des sinkenden Bürgerrechte-Kahns hier nochmal prima zusammen. Hat noch wer ein paar Finger frei?

Bleibt alles wie es immer war

Geschichte ist keine Entwicklung von irgendwo nach irgendwoanders sondern der immer gleiche Zustand. Und wenn man auf einen bestimmten Zeitpunkt „in die Geschichte“ schaut, findet man immer nur eben diesen, halt einfach in den Modefarben des jeweiligen betrachteten Zeitpunktes.

1981 sah das zum Beispiel so aus:

Polizisten haben viele Pflichten
eine Frau und zwei Kinder.
Sie haben Angst vor Terroristen
denn sie ziehen oft nicht schnell genug.

Wenn sie von der Nachtschicht kommen
haben ihre Augen dunkle Ränder.
Sie rauchen „Milde Sorte“
weil – das Leben ist doch hart genug.

Tag und Nacht wird sie bei dir sein

Tag und Nacht wird sie bei dir sein – die Polizei.

Polizisten speichern
was sie wissen
elektronisch ein

alles kann ja irgendwann und irgendwie mal wichtig sein.

ExtrabreitPolizei

(inspiriert hier)

Keine Nachrichten mehr

So, jetzt ist es mal wieder so weit, ich verordne mir Abstinenz von Nachrichten, egal ob in der Glotze oder im Radio. Da krieg‘ ich sonst nur Kreislauf von, von der verlogenen Scheiße, die mir da aus Politikermündern in vollster Überzeugung entgegenquillt.

Den Ausschlag gab heute „Sozialdemokrat“ Münte, der „soziale Gerechtigkeit“ scheinbar darin erfüllt sieht, dass es allen genauso Scheiße zu gehen habe, wenn er nach dem altbekannten Muster „Es ist nicht einzusehen, dass es {insert beliebigen Gruppennamen here} besser geht als {insert irgendeinen anderen Gruppennamen, der mit der ersten in keinerlei Zusammenhang steht, außer, dass auch dies eine Gruppe ist here}“ das alte „wir spielen alle gegeneinander aus, dann wird sich keiner gegen uns wenden“-Spiel und natürlich das Bild des Sozialschmarotzenden „Selber Schuld“-Bildes bringt, denn freilich sind Arbeitslose unter 60 nur faule Säcke.

Was mich weniger aufregt ist das inhaltliche, denn von unseren realitätsfernen „Eliten“ und sich sonstwie als was Besseres fühlenden ist man diese Attitüden das ja seit Jahren gewohnt.

Was mich echt aufregt ist diese Überzeugung, mit der hier unter Umgehung sämtlicher Logik „argumentiert“ wird, um eben nicht zu sagen, gelogen, gehetzt und für Dumm verkauft wird – es wird eben nicht argumentiert sondern nur stumpf behauptet und konstruiert, ohne Substanz und reale Zusammenhänge. Es wird ein Matsch von indifferenten Inhalten geliefert, der nicht mehr unterscheiden kann zwischen Meinung, Behauptung, Postulat und Tatsache, und so schütten die mir da einen Haufen niveaulosen, stinkenden Sprachmüll in die Ohren. Das ist akustische Luftverschmutzung und grenzt an Körperverletzung, wenn man sich klar macht, dass das ja von einem Hirn verarbeitet werden muss.

Diese gezeigte Dummheit und der damit verbundene Glaube, alle Zuhörer seien mindestens ebenso dumm und merken das nicht regt mich auf. 200 Puls! Echt!

Dartington

Es geht um die Wurst…„, schreibt Karan,

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… für Dartington College of Arts.

Das einzige, was die mittels einer „top-down“-Entscheidung eines höchst undemokratischen Gremiums getroffene Entscheidung, das College zu schließen (nichts anderes bedeutet die geplante Fusion mit Falmouth) jetzt noch verhindern kann, ist eine Intervention der britischen Regierung, genauer gesagt ein Moratorium, das die unvoreingenommene Erwägung alternativer Optionen endlich überhaupt erst ermöglicht.

Dartington ist in England, aber ähnliche Probleme gab und gibt es auch in Deutschland, und es sollte uns allen ein Anliegen sein, die immer größer werdende Wüste der akademischen Monokultur so weit wie möglich einzudämmen… deshalb, liebe Mitlesende, bitte ich Euch herzlich um Eure Hilfe (und wer von Euch Dartington im Allgemeinen und „glorious Devon“ im Besonderen nicht kennt, dem sei ein Besuch dieses schönen Fleckchens Erde wärmstens empfohlen! Reisetips könnt Ihr gerne bei mir erfragen…)

Was Ihr jetzt tun könnt, dauert keine drei Minuten:
Dartington weiterlesen

INSM versucht sich als Linkfarmer?

Könnte man meinen und meint tatsächlich zumindest das INSM Watchblog. Und versucht, mit ein paar Subdomains gegenzuhalten und lustiges Gegenindizieren per folgender Links zu betreiben (die ich hier freilich ausschließlich zur Dokumentation und zum Beleg des vorangegangenen zitiere):

Bundesländerranking und Städteranking, Propaganda, INSM-Tagebuch, INSM-Presse uvm….

… na ob das was nützt, wenn man solche Links so setzt? Glaube ich nicht, das würde doch erst was bringen, wenn das tatsächlich viele verschiedene Webseiten täten, aber wer würde sowas sinnloses denn machen?

Ach ja das Merkel spricht von Verantwortung übernehmen

Da will ich doch mal kurz dran erinnern, dass man auch bei „uns Deutschen“ bitte genau hinschauen sollte, wem man da welche „Verantwortungen“ zu übertragen bereit ist – vor allem, wenn dieser sie so vehement selber haben möchte

Jaja, es gab und gibt auch andere, jaja, die Russen und Chinesen, jaja, die Amis selber – ja, die sind schon dabei. Blöd genug. (Schöner wär’s, da Leute zu haben, von deren Boden in den letzten 100 Jahren kein Krieg ausging – ja, die gibt’s.). Kann man schwer wieder rückgängig machen. Wenn’s aber noch nicht so weit ist, dass man was zurücknehmen müsste ist ein genaueres Hinschauen ja nicht nur nötig, es kann sogar noch was bringen. Eben bevor man auch da schwer wieder was rückgängig machen kann.

Nein, ich bin nicht „Antideutsch“. Und ich bin nicht der Meinung „Deutsche“ seien „gefährlich“ oder gar „böse“. Jedenfalls nicht gefährlicher oder böser als alle anderen Menschen auf der Welt.

Aber ich bin misstrauisch. Man neigt ja schon dazu, sich was vorzumachen, wenn man einen Fehler erkannt hat und glaubt, ihn allein dadurch schon nicht nochmal zu machen. Wie ist das dann, wenn ich schon nicht einmal so sicher sein kann, ob der Fehler (bzw. dessen Ursache) überhaupt schon als solcher erkannt wurde?

Natürlich steckt es nicht „in der deutschen Seele“, diese „Krankheit“, die Welt beherrschen zu wollen. Und man muss kein Deutscher sein, um von dieser Krankheit befallen zu sein. Der Film ist in diesem Punkt, als propagandistischer „Lehrfilm“, natürlich platt, oberflächlich und unreflektiert – und macht es sich da in mancher Deutung (zu) einfach. Aber in einem Punkt macht er eines schön bewusst, das bei der Knoppisierten „das vom Monster verführte Volk“-Version der Geschichte inzwischen schön unter den Tisch gefallen ist: ohne ein Volk, das sich „führen“ lässt gibt es auch keine „Führer“. Ohne den Rückhalt der „normalen Deutschen“ wäre dieser Schmierenkomödiant aus der tiefsten Provinz nicht weit gekommen. Und er beweist damit aber auch ein weiteres:

Diese Krankheit befällt meist gerade dann gerade die, die glauben, ihr gegenüber immun zu sein.

Wie gesagt, da bin ich lieber misstrauisch. Das hält die Aufmerksamkeit aufrecht. Auch die gegenüber den eigenen Fehlern und deren Ursachen. Und motiviert, Dinge zu hinterfragen und gegebenenfalls einfach mal anders zu machen.

(Video gefunden hier)